Am Mittwoch, 25. März 2015, um 18 Uhr in der Aula des Heinrich-Böll-Gymnasiums, Edith-Stein-Straße in Sieglar,
wird die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger über den Wohnflächenbedarf und die geplanten Ortsranderweiterungen in Sieglar und Eschmar informieren und die Entwicklung diskutieren. Die Wohnbauflächenentwicklung ist ein zentrales Thema des Flächennutzungsplanes, den die Stadt Troisdorf zurzeit neu aufstellt.
Der Vorentwurf mit den vorgeschlagenen Flächen für eine Siedlungserweiterung an den Stadtteilrändern von Sieglar und Eschmar wurde bereits im Herbst 2013 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, stieß jedoch nur auf geringes Interesse. Das änderte sich bei der frühzeitigen Beteiligung zu Bebauungsplanverfahren, die im sogenannten Parallelverfahren eingeleitet wurden.
„Das übergeordnete Planverfahren des Flächennutzungsplanes für das gesamte Stadtgebiet lenkt den Blick weniger auf kleinräumige Einzelflächen, auch wenn diese im kleinen Maßstab alle dort enthalten sind“, erläutert Co-Dezernent Claus Chrispeels, im Troisdorfer Rathaus zuständig für die Stadtplanung. Das hätten nun die Parallelverfahren bewirkt.
Wohnbaubedarf bis 2025
„Das Parallelverfahren eröffnet die Möglichkeit, Zeit auf dem Weg zu verbindlichem Baurecht zu schaffen. Für Baugebiete am Ortsrand müssen umfassende Umweltprüfungen erarbeitet werden, die zeitaufwendig sind. Zugleich besteht aber bis mindestens 2025 ein hoher Bedarf an Wohnbauland,“ so Chrispeels.
Das sehen Bürgerinnen und Bürger in Sieglar anders. Die Absicht, zwischen der A 59 und der Straße „Auf dem Grend“ ein neues Wohngebiet auszuweisen, stößt auf Unverständnis und Kritik. Neben vielen individuellen Eingaben sind bei der Stadtverwaltung Stellungnahmen von zwei Bürgerinitiativen eingegangen, die eine weitere Wohnbauflächenausweisung generell kritisch sehen und die in Aussicht genommene Fläche für gänzlich ungeeignet halten.
Wieder ins Gespräch kommen
Der Stadtentwicklungsausschuss hat daher in seiner Sitzung am 4. März 2015 auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, mit den Bürgerinnen und Bürgern noch einmal das direkte Ge-spräch zu suchen und über die erarbeiteten fachlichen Grundlagen zu diskutieren. „Es geht um eine Versachlichung der Diskussion“, sagt der Technische Beigeordnete Helmut Wiesner. Politik und Verwaltung waren in einem offenen Brief der Bürgerinitiative „Baustopp Troisdorf“ massiv angegriffen worden. Wiesner hofft, dass der Dialog gelingt. „Die haltlosen Unterstellungen haben wir zurückgewiesen. Jetzt möchten wir wieder die Sachthemen in den Vordergrund stellen“.
Gutachter nimmt teil
Neben dem 2012 vom Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats beschlossenen „Handlungskonzept Wohnen 2025“, in dem der Wohnbedarf begründet wird, steht der Natur- und Artenschutz im Fokus der Diskussion. Die Stadtverwaltung hat deshalb auch den beauftragten externen Gutachter Rainer Galunder zu der Informationsveranstaltung eingeladen. Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Naturschutz, Landschaftspflege und Gewässerschutz. Er wird Rede und Antwort stehen zu den vorgetragenen Bedenken der Planungsgegner.