Unter dem Motto „Vielfalt Leben“ fand eine Projektwoche der Europaschule/Gesamtschule Troisdorf statt. Eine gemischte 13köpfige Schülergruppe aus den Jahrgangsstufen 5 bis 12 beteiligte sich daran mit dem Thema „Familienforschung“. Da ging es um die eigenen Ahnen, um Stammbäume und viel Geschichte. Die Projektwoche fand für diese Gruppe deshalb im Archiv der Stadt Troisdorf statt.
Die Leiterin des Stadtarchivs, Antje Winter, und Renate Küppers, Lehrerin der Europaschule, planten zusammen das Vorhaben. Sie hatten schon vorher gemeinsame Projekte durchgeführt, darunter ein Blog zu den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs in Troisdorf. Die Schülerinnen und Schüler sollten diesmal die Geschichte ihrer jeweiligen Familie erforschen. Das war ein umfangreiches Vorhaben mit vielen Facetten.
Die Jugendlichen lernten das Anlegen von Stammbäumen und Ahnentafeln kennen, werteten alte Zeitungen aus, erlernten die alte deutsche Schrift und recherchierten eifrig im Internet. Zu den Themen, die in Arbeitsgruppen diskutiert worden sind, gehörten auch die Stadtgeschichte und die Geschichte der eigenen Straße. Die Ahnenforschung in der Zeit des Nationalsozialismus war ebenso Thema wie die Grundlagen der Familienforschung.
Plakatgroße Stammbäume und Tafeln
Als Referenten konnten Ingrid Ehlen, die die Geschichte ihrer Familie im Ersten Weltkrieg erforscht hatte, und der ehemalige Leiter der Gesamtschule, Peter Haas, den Jugendlichen eindrucksvolle und anschauliche Berichte und Tipps geben. Nach und nach erarbeiteten die Jugendlichen übersichtliche und detaillierte Familienstammbäume und Ahnentafeln in Plakatgröße. Am letzten Projekttag stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse ihren Mitschülern und Lehrern in der Europaschule vor.
Die Jugendlichen waren engagiert, neugierig und begeistert bei der Sache. „Mir hat gefallen, dass ich viel über mich und meine Vorfahren herausfinden konnte“, freute sich ein Projektteilnehmer. Ein anderer fand Geschichte „voll langweilig“. „Jetzt hat mir dieses Projekt aber echt gefallen!“, schrieb er hinterher zufrieden. Björn hat seine Familiegeschichte bis ins Jahr 1874 zurück verfolgt, Maret sogar bis 1793. Die jüngste Schülerin, Pauline aus der Klasse 5, stellte ihre Ahnentafel als gemaltes Kunstwerk her.
Schon Anfang 2014 hatten Vertreter der Europaschule, des Heinrich-Böll-Gymnasiums und der Gesamtschule Sieglar im Beisein von Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski erstmals Bildungspartnerschaften mit dem hiesigen Stadtarchiv abgeschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist die verstärkte Einbindung des Lernortes Archiv in den Alltag sowohl der Schülerinnen und Schüler als auch der Pädagoginnen und Pädagogen.
Gedächtnis der Stadt
Das Stadtarchiv sichert und verwahrt neben der Überlieferung und dem Quellenmaterial der Stadt Troisdorf verschiedene Nachlässe, eine große zeitgeschichtliche Sammlung, Fotografien, Plakate und eine umfangreiche Pressesammlung. Auch werden Unterlagen von Vereinen und anderen Gruppen gesammelt und archiviert.
Eine Archivbibliothek mit ca. 4.000 Titeln ist im Leseraum verfügbar. Das Archiv der Stadt Troisdorf befindet sich im Untergeschoss des Rathauses Kölner Str. 176. Auskunft gibt Antje Winter unter Tel. 02241/900-135, Fax 900-8135, E-Mail: wintera@troisdorf.de.