Gleich drei besondere Jubiläen an einem Tag: Troisdorfer Bürgerinnen und Bürger feierten gemeinsam mit Delegationen aus Redcar & Cleveland (England), Genk (Belgien) und Heidenau (Sachsen) das 25jährige Bestehen der Städtepartnerschaften. Die wurden im Laufe des Jahres 1990 begründet. Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski begrüßte die Vertreter der Partnerstädte zunächst im Rathaus zur Eintragung in das Goldene Buch unserer Stadt.
Träger der Austauschmaßnahmen mit den Partnerstädten und ihren Vereinen ist der Städtepartnerschaftsverein Troisdorf, geleitet vom Stadtverordneten Manfred Catrin und Geschäftsführerin Heidi Eick. Aus Redcar & Cleveland waren Bürgermeisterin Brenda Forster mit ihrem Mann Freddie, vom dortigen Partnerschaftsverein waren Linda und Phil Howsen angereist.
Aus der sächsischen Partnerstadt war Bürgermeister Jürgen Opitz und Erste Beigeordnete Marion Franz angereist. Vom dortigen Partnerschaftsverein sind Peter Mildner und Regine Walter in das Rathaus gekommen. Gäste aus Genk waren asl Vertreter des Bürgermeisters Wim Dries die beiden ehemaligen Beigeordneten Luc Dullers mit seiner Gattin und Alfons Anthonissen mit seiner Gattin. Als Unterstützer der Partnerschaft kamen Jan van de Kerkhof, Martin Knevels und Jeans Bieghs aus Genk an die Agger.
Freundschaft ist Gemeinsamkeit
Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski dankte vor allem Jan van de Kerkhof, der schon seit 1990 die Städtepartnerschaft aktiv und ideenreich begleitet hat, und zitierte den griechischen Dramatiker Euripides: „‘Freundschaft ist Gemeinsamkeit‘. Gemeinsam treten wir für ein einiges und friedliches Europa ein. Die langjährigen Freundschaften, die aus vielen Kontakten unserer Bürger entstanden sind, ist die Basis dafür. Eine verlässliche Konstante dazu waren 25 Jahre Städtepartnerschaften mit zahllosen Begegnungen der Bürger unserer vier Städte“, erklärte Bürgermeister Jablonski.
Redcar hieß früher anders
Eine Besonderheit hatten die britischen Partner zu bieten. Sie nannten die Stadt Langbaurgh-on-Tees nach einer Gemeindereform kurzerhand in Redcar & Cleveland um. Deshalb gibt es zwei Straßen in Troisdorf, die auf die Partnerstadt hinweisen. Ein weiteres Symbol für die Freundschaft ist eine knallrote englische Telefonzelle, die im Foyer des Troisdorfer Rathauses steht.
Genk war Patenstadt der Cyclisten
Schon seit September 1970 war Genk die Patenstadt der Einheit der „Cyclisten“ in der Belgischen Armee, die im Troisdorfer Camp Spich stationiert waren. 20 Jahre später wurde Genk auch Partnerstadt Troisdorfs.
„Das lag nahe und war, wie ich meine, eine sehr gute Entscheidung. Die belgischen Streitkräfte haben unsere Stadt vor 10 Jahren verlassen. Glauben Sie mir, wir haben ‚unsere Cyclisten‘ nicht gerne ziehen lassen“, betonte Bürgermeister Jablonski. Seit den 50er Jahren bestanden die Camps in Spich und Altenrath. Die belgischen Soldaten mit ihren Familien waren in unserer Stadt vollkommen integriert. „Sie waren unsere Nachbarn, Freunde, Vereins- oder Sportskameraden“, so der Bürgermeister.
Heidenau lernte von Troisdorf
Am 3. Oktober 1990, einem denkwürdigen Tag für die ganze Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung, wurde die Städteverbindung mit Heidenau besiegelt. Danach haben Mitarbeiter der Troisdorfer Stadtverwaltung den Aufbau der neuen Heidenauer Verwaltung unterstützt. Und bald darauf haben zwei sehr aktive Partnerschaftsvereine die Fahrten zwischen den Städten organisiert.
„Wir haben von Troisdorf gelernt, wie man eine effektive Verwaltung aufbaut und viele Gemeinden um uns herum in Sachsen beneideten uns darum“, freute sich Bürgermeister Opitz. „Ich denke, es ist auch nach 25 Jahren ganz wichtig, im Gespräch zu bleiben, weitere Kontakte zwischen den Bürgern und den Vereinen beider Städte zu knüpfen, sich kennenzulernen und immer wieder darüber nachzudenken, was wir aus der deutsch-deutschen Geschichte gelernt haben“, war das Fazit des Heidenauer Bürgermeisters.
Junge Menschen begeistern
Was allen Vertretern der Städte besonders am Herzen liegt: Viele junge Menschen aus den Schulen der vier Städte haben sich während der letzten Jahre gegenseitig besucht, haben den Alltag und die Kultur der jeweiligen Partnerstadt kennengelernt. „Das ist ein Aspekt der Zukunft Europas: dass junge Menschen verschiedener Länder einander kennen und verstehen lernen, dass sie vor allem auch die Sprachen lernen und auf diese Weise im Gespräch bleiben“, forderte Bürgermeister Jablonski.
Ganz herzlich dankte er allen Vorstandsmitgliedern des Troisdorfer Städtepartnerschaftsvereins für ihr großes ehrenamtliches Engagement und die hervorragende Arbeit zum Wohle der europäischen Kontakte. Ganz im Sinne von Euripides: „Freundschaft ist Gemeinsamkeit“. Zum geselligen Festabend kamen neben den Gästen aus den Partnerstädten, zahlreichen Mitgliedern des Troisdorfer Vereins und Stadtratsmitgliedern, auch Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker und Vize-Landrätin Notburga Kunert.
Beim Besuch des Burgfests begeisterte die Kölner Frauenband „Colör“ die weit gereisten Gäste. Für die musikalische Untermalung am Abend sorgten der Troisdorfer Frauenchor Furore, ein Jazztrio der Musikschule und das schwungvolle Tanzkorps der Altenrather Sandhasen. Auskunft über die Austauschmaßnahmen mit sechs europäischen Partnerstädten gibt Geschäftsführerin Heidi Eick unter Tel. 02241/402807. Weitere Infos über die Partnerstädte hier auf der Webseite.