Mit tatkräftiger Unterstützung der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker darf das Troisdorfer Unternehmen VSS-Umwelttechnik nun doch zwei Abgasreinigungsanlagen nach Russland liefern. Mehrmonatige Wartezeiten hatte das Unternehmen in Kauf nehmen müssen, bis das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Ende vergangenen Jahres eine Entscheidung fällte und für den Export grünes Licht erteilte. Wenige Tage vorher hatte sich Winkelmeier-Becker in den Prozess eingeschaltet.
Doch zunächst Pech für die Troisdorfer: Die Geschäftsanbahnung mit Russland wurde im Sommer 2014 von den politischen Geschehnissen überholt. Kurz vor der geplanten Vertragsunterzeichnung mit dem Moskauer Unternehmen hatte die EU zum 1. August 2014 umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen. Auf Nachfrage beim BAFA erhielt VSS die Antwort, dass auch ihr Export davon betroffen sei. Eine Export-Anmeldung wurde nötig und monatelange Wartezeiten ohne Antwort vergingen.
Reinigung giftiger Gase
Auch die Argumente, dass es sich bei dem geplanten Auftrag um die Reinigung hochgiftiger und klimaschädlicher Gase handele, die vor Ländergrenzen nicht haltmachten, verhallten erst einmal wirkungslos. Eine Beschleunigung des Prozesses erhofften sich die Troisdorfer von der zuständigen Bundestagsabgeordneten. Mit Erfolg, wie sich kurz darauf zeigte.
VSS-Umwelttechnik beschäftigt sich mit der Reinigung von schädlichen Industrieabgasen. Dabei wird das 1997 gegründete Unternehmen aus Troisdorf-Spich gerade dann gern engagiert, wenn komplizierte Vorgänge oder aggressive und geruchsintensive Substanzen die Abgase verunreinigen. Hier können die Umweltspezialisten aus Spich auf eine große Kompetenz im eigenen Haus zurückgreifen. Außerdem legen Michael Vosen und sein 16-köpfiges Team großen Wert auf effiziente Anlagen, die Betriebskosten insgesamt minimieren und sich über viele Jahre rechneten.
Erfahrung seit Jahrzehnten
Jahrzehntelange Erfahrung machen VSS in ganz unterschiedlichen Bereichen erfolgreich. Gereinigt wird von der Laborluft bis zu den Abgasen der Schwerindustrie eigentlich alles. Viele Hersteller setzen auf diese Kompetenz: Osram, Bosch, VW, Daimler oder General Motors verwenden immer wieder Abgasreinigungsanlagen von VSS. „Mittlerweile genießen wir ein Alleinstellungsmerkmal bei speziellen Abgasreinigungsanlagen“, sagt Geschäftsführer Michael Vosen. Gerade diese Alleinstellung hat VSS letztendlich den Auftrag in Russland gebracht.
Die monatelange Wartezeit hatte das Moskauer Unternehmen resignieren lassen. Der Auftrag wurde offenbar anderweitig vergeben. Wieder Pech für die Troisdorfer. Überraschend platzierte dasselbe russische Unternehmen zwei Wochen später doch noch den erhofften Auftrag. „Der Schutz von Menschen und Umwelt ist uns zu wichtig, als dass wir eine nicht geprüfte Anlage anschaffen“, teilte der Kunde kurz mit. Der Vertrag wurde unterzeichnet.
Lob für Kompetenz
„Wir sehen dieses auch als großes Lob für unsere Kompetenz und fühlen uns mit unseren Anlagen bestätigt. Natürlich freuen wir uns besonders, dass sich Frau Winkelmeier-Becker zu einem guten Zeitpunkt eingeschaltet hat. Vielleicht hätten wir sonst heute noch keine Entscheidung und der Auftrag wäre tatsächlich anderweitig vergeben worden“, freute sich Michael Vosen.
VSS ist Mitglied in der Interessengemeinschaft Kunststoff e. V. (IGK). Dort sind 33 Unternehmen der Kunststoffbranche aus der Region Köln/Bonn/Rhein-Sieg zusammengefasst. Zusammengerechnet erwirtschaften diese 33 Unternehmen mit rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Jahresumsätze von über 200 Millionen Euro und bilden so einen erheblichen Schwerpunkt in der ohnehin starken Kunststoff-Industrie der Region.