Dem Troisdorfer Unternehmer Johann Albert Sawinsky, der Anfang des 20. Jahrhunderts mit Geduldsspielen international bekannt wurde, ist eine Ausstellung im Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf (MuSIT) gewidmet. Die bemerkenswerte Ausstellung mit Fotos, Texten und verblüffenden Objekten wird
am Sonntag, 15. März 2015, um 15 Uhr im MuSIT auf Burg Wissem, Burgallee in Troisdorf-Mitte,
eröffnet. Johann Albert Sawinsky wurde am 28. Dezember 1884 in Siegburg geboren. Wenig später zog er mit seinen Eltern nach Troisdorf, wo er als junger Mann eine Vexier- und Spielwarenfabrik gründete. Vexierspiele, das sind Gedulds-, Rätsel- und Knobelspiele, waren in dieser Zeit groß in Mode.
In herausragender Qualität und in eigens für seine Produktion entwickelten Maschinen fabrizierte Sawinsky zerlegbare Möbel und komplette Zimmerinventare aus Holz in Miniaturformat für Puppenstuben. Auch Zauberkugeln und Teufelsknoten als dreidimensionale komplizierte Puzzles, die mitunter als Lehrmittel verwendet wurden, gehörten alsbald zum Repertoire.
Seine Entwicklungen ließ sich Sawinsky patentieren, seine Produkte erzielten über Troisdorf hinaus weltweite Erfolge. Die setzten sich bis nach dem Ersten Weltkrieg fort. Erst die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Nachkriegsjahren führten zu einem Umzug und zur baldigen Schließung des Unternehmens.
Marlies Sawinsky, Nachkomme von Albert Sawinsky, schenkte einen großen Teil des Sawinsky-Nachlasses dem Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf. In der Ausstellung „Die Geschichte des Albert Sawinsky“ wird der Nachlass zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und damit eine neue, bislang unbekannte Facette „Troisdorfer Industriegeschichte“ gezeigt.
Das Museum ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, für Kinder bis 14 Jahre 1,50 Euro, Infos während der Öffnungszeiten des Museums in der Tourist-Information unter Tel. 02241/900-456.