In regelmäßigen Abständen erhält die Stadt Troisdorf Besuch aus ihrer chinesischen Partnerstadt Nantong. Fünf Repräsentanten der Stadt in der Nachbarschaft zur Megacity Shanghai reisten diesmal an und wurden im Rathaus von Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und Troisdorfs Erstem Beigeordneten Heinz Eschbach begrüßt.
Die Kontaktpflege sei das wichtigste Ziel ihres Besuchs, erklärten die chinesischen Gäste. Mit dabei waren unter anderem der Direktor einer Rehaklinik, ein Stadtplaner, der die Aufgabe hat, in der 7,6 Millionen Einwohner fassenden Stadt ein neues Viertel zu planen und der Direktor einer neu entstandenen Fachhochschule. Bürgermeister Jablonski und Beigeordneter Eschbach nutzten die Begegnung zu einem angeregten Gedankenaustausch. Sie erfuhren, dass ihre Besucher die Luftverschmutzung in den Städten in ihrer Heimat immer noch als immenses Problem wahrnehmen. Der Bürgermeister erläuterte unter anderem, wie der Wohnungs- und Städtebau in Deutschland auf den demographischen Wandel reagiert.
Ermöglicht wurde der lebhafte Dialog durch Sabine Harmsen und ihre Geschäftspartnerin Shao Zheng Lin-Jülich, die bei der Begegnung als Übersetzerinnen fungierten. Sabine Harmsen ist Troisdorferin und gründete unlängst mit der in Bonn ansässigen, gebürtigen Chinesin Lin-Jülich ein Unternehmen zur Anbahnung von Geschäftskontakten zwischen deutschen und asiatischen Unternehmen. Vom Rathausbalkon in der fünften Etage verschaffte Bürgermeister Jablonski seinen Besuchern zum Abschluss einen Blick über Troisdorfs Innenstadt.
Anschließend ging es weiter zur Firma Rahm in Spich. Hier führte Klaus Meurer, Geschäftsführer des Bereichs Orthopädie, die Delegation durch die Werkstätten. Mit großem Interesse hörten die Gäste zu, als Meurer ihnen neue Entwicklungen aus dem Bereich der Reha Technik vorstellte. Besonders beeindruckte sie das Rewalk-System, das es Querschnittgelähmten möglich macht, den Rollstuhl zu verlassen, und aufrecht zu stehen und zu gehen. Der dazu benötigte High-Tech-Anzug wurde in Israel entwickelt. Auch ein Gerät zur elektrischen Stimulation der Extremitäten bei Schlaganfallpatienten faszinierte die Besucher. Im Trainingsparcour für Beinamputierte konnten sie zuschauen, wie Patienten ihre Beinprothesen testeten.
Nach dem ausführlichen Rundgang zeigten sich die Mitglieder der Delegation rundum begeistert. Eine neue Erfahrung, diesmal kulinarischer Art, waren die im Anschluss servierten Krapfen und Mutzenmandeln. Sie schmeckten den chinesischen Gästen vorzüglich und rundeten den positiven Eindruck ab.