Band 33 der Schriftenreihe des Stadtarchivs:

Familienbuch Sieglar hilft bei Forschungen zu Stadt- und Familiengeschichte

Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski dankte den Autoren der voluminösen Bände nachdrücklich für ihre Arbeit.
Legten das Sieglarer Familienbuch vor: v.l. Peter Höngesberg, Antje Winter, Heribert Müller, Johannes Hardt und Wilhelm Müller im Rathaus.

Das Sieglarer Familienbuch für die Zeit von 1689 bis 1984 liegt in drei umfangreichen Bänden druckfrisch vor. Es wurde von Peter Höngesberg und Heribert Müller in ehrenamtlicher Arbeit seit 2012 akribisch bearbeitet. Band 33 der Schriftenreihe des Stadtarchivs Troisdorf faßt übersichtlich und aktualisiert vorherige Ausgaben zusammen, die seit Anfang der 90er Jahre erstellt worden waren. Das Familienbuch beinhaltet personengeschichtliche Sekundärquellen der Familien, die sich in 10 Kirchenbüchern und 235 Standesamtsregistern nachweisen lassen.

Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, die Leiterin des Stadtarchivs, Antje Winter, und die beiden Bearbeiter stellten das Familienbuch im Rathaus vor. „Die Herren Müller und Höngesberg haben die gut geordneten voluminösen Bände mit viel Engagement und Herzblut und mit Blick auf die komplexe Geschichte Sieglars zusammengestellt“, lobte Bürgermeister Jablonski die breit angelegte Arbeit. Die beiden Bearbeiter wurden durch Wilhelm Müller und Johannes Hardt tatkräftig unterstützt.

Mit aufgenommen wurden auch Notizen und Anekdoten, die die jeweiligen Pfarrer zu besonderen Ereignissen eingetragen hatten. So bekommt man zum Beispiel bei damaligen Unfällen oder Mordfällen den zeitgeschichtlichen Hintergrund anschaulich erläutert.

Die Erläuterungen umfassen auch Berichte zur Verfolgung jüdischer Familien aus Sieglar in der NS-Zeit und die Entwicklung im Ort nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Standesamtsregister umfassen die Geburten bis 1904, die Hochzeiten bis 1934 und die Sterbefälle bis 1984. Alle späteren Daten unterliegen jeweils dem Datenschutz.

Quellen leserfreundlich aufbereitet

Das leserfreundlich aufbereitete Werk beinhaltet Übersetzungen der lateinischen und der Fachbegriffe. Es dient nicht zuletzt dem Schutz der Originalbücher, denn „die Quellen müssen gehegt und gepflegt werden“, betonte Heribert Müller. Bürgermeister Jablonski dankte „für die mühevolle Arbeit, die mit Akribie und Sachverstand durchgeführt worden ist“.

Das imposante Werk mit über 1.700 Seiten wird Grundlage für familien- und stadtgeschichtliche Forschungen sein. Die drei zusammenhängenden Bände kosten 25 Euro. Man erhält sie im Stadtarchiv, Rathaus Kölner Str. 176, UG, oder bei der Buchhandlung Kirschner, Hippolytusstraße in Troisdorf-Mitte, im Buchhandel zu bestellen mit der ISBN 978-3-9817297-0-2. In ihrem Vorwort schreiben Bürgermeister Jablonski und Archivleiterin Winter:

„Ein Familienverband mit allen zugänglichen Daten ist jeweils verbunden aufgeführt. Weiterhin erkennen interessierte Forscher/innen den Zusammenhang durch den Verweis auf die jeweiligen Eltern der aufgelisteten Personen. Selbst die Ehegatten/innen der Kinder werden berücksichtigt, sofern die Primärquellen es zulassen.

Aktualisierung und Übersichtlichkeit

Das vorliegende Familienbuch Sieglar ist eine Zusammenfassung aller bereits erschienenen Sieglarer Varianten. Ein wichtiger Vorteil besteht in der Fortschreibung und Aktualisierung der Daten… Den Bearbeitern ist es gelungen, durch diese zusammenführende Fortschreibung ein Werk zu erstellen, das wegen seiner Handhabung und Übersichtlichkeit überzeugt.

…ein Abkürzungs- und Anmerkungsapparat erleichtert den Umgang, zudem sind Statistiken, verschiedene Übersichten und selbst eine Erklärung lateinischer Termini zu finden, die das Werk zu einer informativen Grundlage für die eigene Forschung machen. Die enthaltenen Transkriptionen, also Übertragungen von verschiedenen beispielhaften Urkunden, komplettieren das Werk: Es leistet wertvolle Hilfe beim Einstieg in die vertiefte Auseinandersetzung mit familienforscherischen Anliegen.

Blick in die Gesellschaftsgeschichte

Aber auch in thematischer Hinsicht ermöglicht das Familienbuch in dem Betrachtungsausschnitt vielfältige Entdeckungen: Beispielhaft sei erwähnt, dass sich im 19. Jahrhundert das forcierte Wachstum regionaler Wirtschaft und Industrie manifestiert, im folgenden Jahrhundert der Einsatz von ‚Gastarbeitern‘ aus besetzten Gebieten, der Tribut und die Folgen der beiden Weltkriege für die hiesige Bevölkerung – sie erscheinen in mancher Zahl und manchem Einzelschicksal brennglasartig“.

Genealogischen Forschern hilft bei der Suche nach jeweiligen Vorfahren das Stadtarchiv Troisdorf im Rathaus Kölner Str. 176, Tel. 02241/900-135, E-Mail: stadtarchiv@troisdorf.de.

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