Die Stadt Troisdorf und die Bahnflächen Entwicklungs Gesellschaft NRW mbH (BEG) haben gemeinsam das Investorenauswahlverfahren für die zentral gelegene und rund 3.155 m² große Fläche am Bahnhof Troisdorf gestartet. „Ich freue mich, dass wir mit dem Start des Verfahrens die Entwicklung dieser für die Stadtentwicklung wichtigen Stelle der Stadt Troisdorf anstoßen können – schließlich ist der Bahnhof immer auch eine Visitenkarte der Stadt“, erklärte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski.
Stadt und BEG hoffen, im Zuge des Verfahrens einen Investor zu finden, der an diesem zentralen und stark frequentierten Standort ein attraktives mehrgeschossiges Geschäftshaus errichtet. Ein neues Tor zur Stadt soll entstehen und ein neuer Mittelpunkt der Troisdorfer Verkehrsinfrastruktur. Die Bahn mietet ein Reisezentrum in dem Gebäude an.
Flächen von Bahn und Stadt
Die angebotene Fläche besteht aus zwei Teilflächen – einer Teilfläche der DB Netz AG und der DB Station&Service AG – beide vertreten durch die BEG – in einer Größe von rund 2.380 m² mit aufstehendem alten Empfangsgebäude, sowie aus einem rund 755 m² großen Grundstücksteil der Stadt Troisdorf.
Die BEG ist – als gemeinsame Tochter des Landes NRW und der DB AG – seit letztem Jahr für Troisdorf zuständig und hat in Abstimmung mit der Stadt umfangreiche Vorbereitungen für das Investorenauswahlverfahren durchgeführt. Hierzu gehörten unter anderem die Beauftragung von Untersuchungen wie ein Bodengutachten sowie ein Gutachten zu Abriss und Entsorgung des Empfangsgebäudes. Die Wertermittlung erfolgte durch einen externen Gutachter in Abstimmung mit der Stadt Troisdorf.
Neue Perspektive
„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Stadt die Vorbereitungen abschließen konnten und nun eine neue städtebauliche Perspektive für das Bahnhofsumfeld suchen können. Mit der zentralen Lage am Bahnhof und am Busbahnhof unweit der Innenstadt sowie der hohen Frequenz von 12.000 Bahnkunden am Tag erwarten wir reges Interesse von Investoren“, erklärte Volker Nicolaus, Geschäftsführer der BEG.
Die Stadt Troisdorf hat im Umfeld des Bahnhofs bereits umfangreiche Investitionen in die öffentliche Infrastruktur getätigt: durch den Neubau eines Parkhauses mit rund 400 Stellplätzen, dem Neubau des Busbahnhofs und der Neugestaltung des öffentlichen Raums. In den letzten Jahren sind zudem große private Bauvorhaben im Umfeld wie das Ärztehaus an der Poststraße realisiert worden.
Intelligente Verknüpfung
Der Bahnhof Troisdorf wird durch Regional- und S-Bahnzüge in dichtem Takt bedient, die Fahrzeit nach Köln Hbf. beträgt rund 18 Minuten, nach Siegburg 4 Minuten und zum Airport Köln/Bonn nur rund 10 Minuten. Troisdorfs Technischer Beigeordneter Helmut Wiesner wies zudem auf die „intelligente Verknüpfung der Verkehrsmittel“ hin, die an dem Standort schon jetzt geboten werde.
Dazu gehören nicht nur die Bahn und ein verbessertes Busnetz in direkter Nähe, sondern Taxen, Radabstellanlage im Parkhaus, das Parkhaus selbst, Möglichkeiten des Call-a-bike und des Carsharing sowie Ladestation für Elektrofahrzeuge. Durch den Tunnel, den die Bahn neugestaltet hat, besteht zudem eine direkte Verbindung zweier Stadtteile. Das Grundstück der Bahn auf der Oberlarer Seite des Bahnhofs wird noch begutachtet und die zukünftige Nutzung geprüft.
Erste Pläne schon seit 1998
Troisdorfs Co-Dezernent Claus Chrispeels berichtete, dass es erste Pläne für einen neuen Troisdorfer Bahnhof bereits seit 1998 nach dem Bau der ICE-Strecke gab. Damals hatten Stadt und Bahn allerdings noch weit auseinander liegende Preisvorstellungen für das Gelände. Die der Bahn lagen bei 1,4 Mio Euro und das Vorhaben wurde zunehmend komplizierter. Inzwischen ist der Mindestkaufwert von Grundstück mit Gebäude und den Abrisskosten einvernehmlich auf 683.000 Euro festgelegt worden.
Ein Investor hat für das Gelände und einen Neubau von bis zu 9.000 qm Raumfläche zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Denkbar sind Bäckerei und Kiosk, das DB Reisezentrum, Einzelhandel, in den Obergeschossen Büros, Praxen und Hotelnutzung. Die BEG stellt die entsprechenden Gutachten als Planungsgrundlagen zur Verfügung.
Überaus attraktiver Standort
„Der Standort ist überaus attraktiv, es besteht eine hervorragende Infrastruktur und es gibt nach wie vor Nachfrage nach Büroraum. Das ist ein fantastisches Angebot für Investoren“, betonte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski. Das Investorenauswahlverfahren soll zügig vonstatten gehen. Es beginnt ab sofort mit einer Interessenbekundung bis zum 28. November 2014.
Mitte Dezember beginnen die Auswahl und die Prüfung der Nutzungspläne. Ende März soll das Verfahren bereits abgeschlossen sein. Die BEG hat zur Steuerung des Verfahrens das Büro HeinzJahnenPflüger HJP aus Aachen beauftragt. Dipl.Ing. Anja Lemaire ist zuständige Projektleiterin. Ziel ist die Auswahl eines Investors, der die Fläche erwirbt, den Abriss des bisherigen Bahnhofsgebäudes durchführt und einen mehrgeschossigen Neubau unter Berücksichtigung der städtebaulichen Rahmenbedingungen realisiert.
Endlich der Startschuss
Für die zur Veräußerung stehende Fläche des Bahnhofs sowie die Fläche des Vorplatzes aus dem Eigentum der Stadt Troisdorf hat die Stadt Troisdorf einen Bebauungsplan aufgestellt. Der Bebauungsplan ist noch nicht rechtskräftig, allerdings sind die Bürgerbeteiligung und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. §§ 3 Abs. 2 und 4 Abs. 2 BauGB durchgeführt worden.
„Wir waren lange in den Startlöchern und jetzt geben wir endlich den Startschuss. Ich danke der BEG für die gute Zusammenarbeit und die komplexen Vorarbeiten“, zeigte sich Bürgermeister Jablonski zufrieden. Interessenten wenden sich das Büro Heinz Jahnen Pflüger, Frau Anja Lemaire, Kasinostraße 76a, 52066 Aachen, Tel. 0241/608260-0, Mail: bf.troisdorf@hjpplaner.de. Die Unterlagen findet man auf dieser Website in der Rubrik Stadt, Rathaus und Tourismus >> Aktuell >> Ausschreibungen auf der Seite Grundstücke.