Sie suchen Schutz und einen sicheren Zufluchtsort: Fünf Familien mit Kindern, insgesamt 23 Personen aus verschiedenen Ländern und Kulturen, haben ein neues provisorisches Zuhause in Troisdorf-Oberlar gefunden. Die Stadt hat für sie Container, in denen früher ein Kindergarten untergebracht war, angemietet und wohnlich hergerichtet. „Es ist ein harmonisches Miteinander entstanden“, stellte Sozialdezernent Stephan Kuhnert bei einem Besuch fest.
Schnelle Unterstützung
„Oft gibt es erst Bedenken in der Bevölkerung in den Stadtteilen, in denen wir Flüchtlingsunterkünfte haben. Aber sehr schnell sind die Troisdorfer offen und hilfsbereit den neuen Nachbarn gegenüber“, freut sich Kuhnert. So sei es auch in Oberlar. Viele Bürgerinnen und Bürger kämen mit Büchern, Geschirr und Spielsachen und böten obendrein ehrenamtliche Hilfe an.
In der Oberlarer Bleibe sind Familien aus Albanien, dem Kosovo und Iran zusammen gezogen. „Uns gefällt es hier und wir haben untereinander sehr guten Kontakt, lernen das Essen und die Sitten der anderen kennen“, berichtet Bewohner Xhevdet Syla, der mit seiner Frau und zwei Kindern aus Albanien kam. Er freut sich über die guten sanitären Einrichtungen und die Gemeinschaftsküche in ihrer neuen Wohnstätte.
Zahl der Flüchtlinge verdoppelt
Die Zimmer sind entweder 27 oder 42 qm groß, außerdem gibt es für die Kinder einen Spiel- und Hausaufgabenraum. Zwei Hausmeister, Sven Edelstein und Uwe Rühle, und Sozialarbeiter Amr Sabie betreuen die Bewohnerinnen und Bewohner der städtischen Flüchtlingsunterkünfte. Zu den bisherigen 13 Standorten sollen neue Quartiere für Flüchtlinge nach Beschlüssen des Stadtrats in Bergheim, Sieglar, Spich und Altenrath eingerichtet werden.
Die Zahl der Flüchtlinge, die der Stadt Troisdorf in diesem Jahr zugewiesen worden sind, wuchs, wie anderen Städten auch, beständig. Sie ist in Troisdorf inzwischen auf knapp 200 Personen gestiegen, rund 100 mehr als im Vorjahr. Das Land NRW erhöht zurzeit den Zuschuss für die Unterbringung. Derweil bemüht sich die Stadt Troisdorf, die Schutz suchenden Menschen dezentral in verschiedenen Stadtteilen unterzubringen.
„Pro Standort sollen nur 50 bis 60 Personen leben, damit man sich auch untereinander besser kennenlernt und die Integration in die Gesellschaft gelingt“, erklärt Beate Heuer, zuständige Sachgebietsleiterin im Troisdorfer Sozial- und Wohnungsamt. Diesen Zielen diene auch die Suche nach freien privaten Wohnungen und die Belegung städtischer Wohnungen.