Nach einem Jahr seit der Einweihung ist die Galerie Troisdorf ein gut besuchtes zentrales Einkaufszentrum, das schon in kurzer Zeit neue Impulse für die Entwicklung der Troisdorfer Innenstadt gegeben hat. Alle Flächen sind langfristig vermietet und die Troisdorferinnen und Troisdorfer freuen sich über die vielseitigen Angebote.
Der Investor, die Firma HBB aus Hamburg, hatte 30 Millionen Euro in Neubau und Ausstattung investiert. Das war ein mutiger und solide abgewogener Schritt. Weil sich die Galerie schnell in der Innenstadt etabliert hat, gut angenommen wird und in unserer Region ein überaus positives Image gewann, hat der Investor entschieden, das Gebäude zu verkaufen. Das ist im Bereich der Errichtung und Vermarktung von Einkaufszentren ein üblicher Vorgang, weil er Vorteile für Verkäufer und Käufer mit sich bringt.
Wie bei jedem Immobilienverkauf, veranlasst der beauftragte Notar zunächst einen Grundbuchauszug für das betreffende Grundstück und fragt bei der Stadt nach, ob es für die Immobilie ein Vorkaufsrecht seitens der Stadt gibt. Diese Frage wird in über 90 % der Fälle negativ beschieden. In den Fällen, in denen der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats eine Satzung über ein Vorkaufsrecht für ein bestimmtes Gebiet und eine bestimmte städtebauliche Nutzung erlassen hat, entscheidet der Hauptausschuss und letztlich der Stadtrat, ob das Vorkaufsrecht tatsächlich ausgeübt wird.
Weiterhin Center-Management
Damals war ein Verkauf noch nicht erfolgt. Die Stadt Troisdorf hat vom möglichen Verkauf der Galerie Troisdorf durch eine solche Anfrage eines Notars erfahren und sie hat für die Galerie kein Vorkaufsrecht“, berichtet Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski.
Seit dem Wochenende steht fest, dass die Firma HBB die Galerie an die Frankfurter Investment-Gesellschaft TIAA Henderson Real Estate verkauft. Der Kaufpreis ist, wie in solchen Fällen üblich, nicht bekannt gemacht worden. Der neue Eigentümer ist weltweit tätig und betreibt in mehreren deutschen Großstädten erfolgreich Einkaufszentren.
„Unter dem Verkauf werden weder die Geschäfte als Mieter noch die Kunden oder die Stadt leiden“, erklärte HBB Geschäftsführer Harald Ortner. Der Investor HBB wird das Center-Management weiterführen und will auch weiterhin in Troisdorf investieren.
Vertragspflichten gelten weiter
„Ein möglicher Weiterverkauf der Galerie durch HBB war von Anfang an eine Handlungsoption und wurde in dem vom Stadtrat beschlossenen und mit HBB abgeschlossenen Kaufvertrag bereits durch eine entsprechende Regelung im Hinblick auf eine Weitergabe sämtlicher Vertragspflichten an etwaige Rechtsnachfolger entsprechend berücksichtigt“, erläutert Bürgermeister Jablonski. Über die Erfüllung der Vertragspflichten hat die Stadtverwaltung mit HBB bereits Gespräche aufgenommen.
Die Firma HBB als Erbauer der Galerie Troisdorf hat gegenüber der Stadt noch die Pflicht, die Außenanlage, sprich die Wilhelm-Hamacher-Straße und den Wilhelm-Hamacher-Platz, mängelfrei zu übergeben. Die offizielle Abnahme durch die Stadt Troisdorf fand noch nicht statt.
Die Stadt hatte ihre Vorstellungen bei der Errichtung der Galerie weitgehend durchsetzen können. Sie erwartet jetzt einen reibungslosen Übergang auf den neuen Besitzer und dabei die Beachtung innerstädtischer Erfordernisse. Darüber hinaus ist der Eigentümer der Galerie verpflichtet, ein funktionierendes Center-Management zu betreiben.
Günstige Marktlage
Tatsächlich sind zurzeit viele Firmen und Privatleute auf der Suche nach einer sicheren Geldanlage. In Verbindung mit den niedrigen Zinsen auf dem Kapitalmarkt ist für einen Verkäufer derzeit ein optimaler Verkaufspreis zu erzielen, wenn die Immobilie eine gute Lage hat. Das ist in Troisdorf der Fall. Das Rheinland zwischen Bonn und Düsseldorf mit der Ballungsrandzone, zu der auch unsere Stadt gehört, ist eine der wenigen Wachstumskerne in Deutschland.
Ein guter Verkaufspreis gelingt auch, wenn das Gebäude neu ist wie die Galerie und wenn das Objekt komplett mit langfristigen Mietverträgen und solventen Mietern - hier Saturn, C&A, Müller und andere - belegt ist. Insofern ist die Galerie Troisdorf eine sichere Geldanlage. Ein Verkauf vor dem 1. Januar 2015 war wahrscheinlich, weil im kommenden Jahr in NRW die Grunderwerbssteuer um 1,5 % steigt.
„Der Verkauf hat keinerlei Einfluss auf die Mieter, weder der Käufer oder Vermieter noch die Mieter haben durch den Verkauf ein Kündigungsrecht. Insofern wird sich für die Stadt Troisdorf und die Kundinnen und Kunden der Galerie nichts ändern“, bekräftigt Bürgermeister Jablonski.