Im Beisein des damaligen Bürgermeisters Hans Jaax war im Oktober 1983 eine Gusseisenplatte zur Erinnerung an den 100. Geburtstag von Dr. Wilhelm Hamacher am Troisdorfer Bürgerhaus angebracht worden. Vor dem Abriss des Bürgerhauses im April 2012 wurde die Tafel jetzt durch das Stadtarchiv abgehängt und gesichert, um sie als Gedenktafel zu bewahren.
Platz und Straße erinnern an den ehemaligen Troisdorfer Bürgermeister Wilhelm Hamacher. Der geborene Troisdorfer (1883 bis 1851) war als Zentrumspolitiker von 1926 bis 1933 Abgeordneter des preußischen Reichsrats. Im Verlauf der Willkürmaßnahmen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er aller Ämter beraubt. Die Zentrumspartei hatte sich im Juli 1933 selbst aufgelöst.
Im Jahr 1946 wurde Hamacher erster Kultusminister des neu geschaffenen Landes Nordrhein-Westfalen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die britische Besatzungsmacht hatte Düsseldorf zur Hauptstadt des neuen Landes erklärt und die Landespolitik kontrolliert. Bis zu seinem Tod im Juli 1951 war Hamacher Bundestagsabgeordneter der ersten Legislaturperiode, Bürgermeister von Troisdorf sowie Kreistagsmitglied.
Die schwere gusseiserne Tafel von einem Meter Durchmesser wurde 1983 vom Giessform-Künstler Hermann Maas entworfen und bei der Firma Klöckner-Mannstaedt gegossen. Sie wird entweder an der neuen Einkaufspassage als „Wilhelm Hamacher-Galerie“ oder im zukünftigen Museum für Stadt- und Industriegeschichte auf Burg Wissem ihren Platz finden.