Das persönliche Konsumverhalten der Deutschen verursacht rund 11 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Energie wird in den verschiedensten Lebensbereichen konsumiert - u.a. für Wohnen, Mobilität, Ernährung, Einkäufe und die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur. Eine nachhaltigere Lebensweise kann große Mengen an CO2 vermeiden und viel Energie und somit auch Kosten sparen. Die eigenen CO2-Emissionen auf ein klimaverträgliches Niveau zu senken, ist deshalb eins der wichtigsten Dinge, die Privatpersonen selbst tun können um zum Klimaschutz beizutragen. Aber wie und wo fängt man an?
In welchen Lebensbereichen bewirkt ein geändertes und klimafreundliches Konsumverhalten am meisten?
Hier sind ein paar Tipps zur alltäglichen Anwendung:
1. Klimafreundlich einkaufen
Mit dem privaten Konsumverhalten können wir einen viel größeren Einfluss auf den Schutz von Umwelt und Klima nehmen als uns bewusst ist. Als Kunde kann jede Bürgerin und jeder Bürger über die eigene Kaufentscheidung direkt Einfluss nehmen auf die Art und Qualität der Angebote im Einzelhandel, in Autohäusern, Reisebüros und Restaurants.
Klimafreundlich einzukaufen bedeutet hauptsächlich, darauf zu achten, ökologisch und sozial unbedenkliche Produkte zu kaufen. Dass bei der Produktion möglichst wenige und nur erneuerbare Ressourcen verbraucht werden, keine umweltschädlichen Substanzen anfallen und dass die an der Herstellung beteiligten Menschen unter sozialen Bedingungen arbeiten und angemessen bezahlt werden. Dies kann man z.B. über Biosiegel und Nachhaltigkeitszertifizierungen sicherstellen, d.h. man achtet bei der Produktauswahl auf zertifizierte Erzeugnisse. Alternativ kann man auch direkt im Bioladen einkaufen, sofern der Geldbeutel dies zulässt.
Zusätzlich produziert unser Konsumverhalten zu viel Abfall. Umdenken ist auch hier angebracht. Sinnvoll kann hier sein, auf unverpackte oder zumindest nicht in Plastik eingeschweißte Artikel zurückzugreifen. Häufig lohnt es sich auch, gebrauchte Artikel nicht einfach wegzuwerfen, sondern zu reparieren, zu tauschen oder die darin verwendeten Rohstoffe anderweitig zu nutzen.
Generell sollte die Nutzungsreihenfolge von Gebrauchsartikeln ungefähr so aussehen:
Aufbrauchen, reparieren, tauschen, gebraucht kaufen, selber machen
und wenn alles nichts hilft: neu kaufen.Zum Thema Einkaufen gehört auch das Online-Shopping:
Forscher der Universität Bamberg haben ermittelt, dass im Jahr 2020 rund 315 Millionen Artikel als Retoure zurückgingen – das ist im Schnitt jede 7. Bestellung. Der daraus resultierende CO2-Ausstoß beläuft sich auf rund 268.000 Tonnen. Das entspricht in etwa 268 Mal der Strecke von Hamburg nach Moskau mit dem Auto. Besser ist es, Retouren und die Vernichtung von Retourenware zu vermeiden, im eigenen Stadtteil einzukaufen, Secondhand dem Neukauf vorzuziehen und unnötige Verpackungen einzusparen.
2. Ernährung
Die größte CO2-Reduktion ist laut Umweltbundesamt durch die Umstellung auf vegane, vegetarische oder fleischreduzierte Ernährung sowie den bewussten Einkauf regionaler, saisonaler und biologischer Lebensmittel möglich.
3. Wohnen
Am effektivsten sind im Wohnbereich die folgenden Maßnahmen:
- Wände, Dach und Fenster dämmen
- Wärmeverluste reduzieren
- Heizkosten pro Raum individuell aussteuern und regulieren
- die Wohngrundfläche pro Person reduzieren (Trend Tiny Houses)
4. Mobilität
Laut Statistischem Bundesamt sind die CO2-Emissionen im Straßenverkehr innerhalb der EU seit 1990 um 24 Prozent gestiegen. Deswegen auf Fahrrad, ÖPNV oder Carsharing umsteigen und das eigene Auto stehen lassen. Geschäfts- und Urlaubsreisen mit dem Flugzeug vermeiden, wann immer möglich.