Hochwasserschutz
Hochwasser - Seien Sie sicher!
Bedingt durch die Nähe zur Sieg und zur Agger kann es in Troisdorf zu Hochwasserereignissen kommen.
Aber auch durch die Sülz kann es lokal in Troisdorf-Altenrath zu Überschwemmungen kommen. Da sich die Sieg im Rückstaubereich des Rheins befindet, sind bei einem Rheinhochwasser ebenfalls Hochwasserereignisse in Troisdorf möglich.
Die Bezirksregierung Köln hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Troisdorf, dem Deichverband Untere Sieg, dem Aggerverband und der Unteren Wasserbehörde in den letzten Jahren die potenziellen Gefahren analysiert und Hochwassergefahren- bzw. Hochwasserrisikokarten erarbeitet.
Auf dieser Grundlage können Sie Ihre persönlichen Risiken einschätzen und Vorsorge treffen.
Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten für Troisdorf
Die Hochwassergefahrenkarten (HWGK) informieren über die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung. Dabei wird dargestellt, welches Ausmaß der Überflutung in den Szenarien HQhäufig, HQ100 und HQextrem zu erwarten ist.
Die Hochwasserrisikokarten (HWRK) zeigen für die drei Hochwasserszenarien HQhäufig, HQ100 und HQextrem auf, wo Einwohner oder Schutzgebiete betroffen wären, wo Kulturobjekte gefährdet sind und wo Gefahrenquellen in Form von Industrieanlagen vorliegen.
Die hier als PDF herunterladbaren Hochwassergefahrenkarten für Troisdorf stellen dar, wie hoch das Wasser bei einem extremen Hochwasser in einzelnen Bereichen von Troisdorf stehen würde, wenn der technische Hochwasserschutz versagt.
Alle anderen Hochwassergefahren- und die Hochwasserrisikokarten für Troisdorf finden Sie auf der Website Flussgebiete NRW des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW.
Die Hochwassergefährdung in Troisdorf
Troisdorf wird durch die Hochwasserschutzdeiche an der Sieg und der Agger geschützt.
Im Fall des Versagens beider Schutzeinrichtungen wären in Troisdorf bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) in den Ortsteilen Eschmar, Müllekoven, Sieglar, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Troisdorf-West und Troisdorf rund 19.000 Einwohner von Hochwasser durch Sieg und Agger betroffen.
Neben Wohngebäuden befinden sich in diesen Bereichen auch zahlreiche öffentliche Einrichtungen (Schulen, Kitas, etc.) aber auch Baudenkmäler, Industrie- und Gewerbeflächen sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen.
In Friedrich-Wilhelms-Hütte gibt es drei Betriebe, die im Hochwasserfall erhebliche Umweltgefährdungen verursachen können (Betriebe nach der europäischen Richtlinie über die Integrierte Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung IVU bzw. nach der Industrieemissions-Richtlinie IR-RL).
Aber auch schon bei geringen Pegelständen müssen in den nicht durch die Deiche geschützten Bereichen Absperrungen von Parkplätzen sowie Geh- und Radwegen vorgenommen werden. Das betrifft z.B. den Wanderparkplatz in Troisdorf-Bergheim, den Parkplatz am Aggua, aber auch den Geh-Radweg entlang der Sieg.
Diese Absperrungen sind unbedingt zu beachten und aufgrund der Gefahr auf gar keinen Fall zu umgehen.
Genauere Informationen können Sie den Hochwasserrisikokarten entnehmen, die auf der Website Flussgebiete NRW abrufbar sind.
Hochwasserrisiko-Managementplan Untere Sieg
Der Hochwasserrisiko-Managementplan Untere Sieg umfasst eine Risikobeschreibung und benennt Ziele und Maßnahmen für alle Handlungsbereiche, die im Zusammenhang mit Hochwasser im Flussgebiet Untere Sieg relevant sind. Ein „Steckbrief“ zeigt auch für Troisdorf und den Rhein, die Sieg, die Agger und die Sülz die bestehenden Risiken, umgesetzte und geplante Maßnahmen sowie die Zuständigkeiten.
Der Hochwasserrisiko-Managementplan wurde von der Bezirksregierung Köln unter Einbindung von Akteuren verschiedener Ebenen und Bereiche erarbeitet. Für ihren Einzugsbereich hat sich auch die Stadt Troisdorf an der Planung maßgeblich beteiligt. Der Ansatz des Hochwasserrisiko-Managements ist, Hochwasser möglichst gar nicht erst zu einem Risiko für den Menschen und seine Tätigkeiten werden zu lassen, beispielsweise indem das Wasser in Auen oder durch Rückhaltebecken kontrolliert abfließen kann, statt in bebautem Gebiet über die Ufer zu treten. Wo Risiken nicht gänzlich vermieden werden können, sollen zumindest die möglichen Schäden gemindert werden, etwa durch ein koordiniertes Risikomanagement von Kommunen und Unternehmen, durch bauliche Maßnahmen und durch eine gut vorbereitete Gefahrenabwehr.
Der aktuelle Plan sieht für Troisdorf folgende Maßnahmen vor:
- Sanierung des Aggerdeichs durch die Stadt Troisdorf
- Sanierung der Bauabschnitte 1 bis 3 des Siegdeichs in Troisdorf-Müllekoven durch den Deichverband Untere Sieg
- regelmäßige Unterhaltung der technischen Hochwasserschutzeinrichtungen (Deiche und Absperrbauwerke)
Die Stadt Troisdorf und der Deichverband Untere Sieg realisieren diese Maßnahmen sowohl mit eigenen finanziellen Mitteln als auch über Förderprogramme des Landes.
Die kommunalen Maßnahmen müssen aber individuell durch die Eigenvorsorge ergänzt werden.