Ausschnitt aus "The War" aus "The Business of Staying Alive" mit bedrohlichen Szenarien wie Bombenexplosionen, Panzern und Raketeneinschlägen

Merav Salomon

Ausschnitt aus: The Business of Staying Alive. Tel Aviv, 2017

Save the Date!

15. Workshop der Stiftung Illustration

Weiter hinschauen – noch mehr denken – besser machen?

Freitag, 13. September, bis Samstag, 14. September 2024

Ein Jahr ist vergangen. Ein Jahr der Kriege, des Terrors, der Unmenschlichkeit, des weltweiten Rechtsrucks, der Rückschritte. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Illustration erst recht an Bedeutung, denn Illustrieren heißt Erhellen – im Sinne von Aufklärung? Von Hellermachen, damit Hoffnung bleibt?

Illustrationen, Fotografien, Bilder sind Blickfang, Untermalung, Information, Interpretation. Sie erzählen Geschichten, sie machen Geschichte haltbar. Sie reagieren, kommentieren, kritisieren, sie machen große Fragen und Themen unserer Zeit zugänglich und sind an Bewusstseinsbildung beteiligt. Darin klingt viel an: Bildung, Wissen, Vernunft, Erkenntnis, so etwas wie Haltung und Engagement. Sind Bilder, Bücher, Bilderbücher auch dafür Türöffner?

Leichter machen, öffentlich machen, mitmachen, sichtbar machen, erfahrbar machen, spürbar machen, besser machen, bewusstmachen und bewusst machen könnten Koordinaten einer zeitgemäßen Illustration sein. Ist sie damit automatisch politisch? Will sie das sein? Wer redet, wer redet mit? Wer wird gesehen? Wer sollte endlich zu Wort und zur Sprache kommen? Zu Leichter Sprache? Denkräume, Freiräume, Spielräume, „Mach-Räume“ tun sich auf.

Und so stellt der 15. Workshop der Stiftung Illustration weiter Fragen. Er schaut weiter hin, denkt weiter nach, macht weiter – macht besser? Damit Rechtsruck und Rückschritt womöglich Fortschritt entgegengehalten werden kann und Krieg, Terror, Unmenschlichkeit nicht das letzte Wort, das letzte Bild haben.

Konzept und Moderation: CHRISTINE KNÖDLER

Programm:

Freitag, 13. September 2024

13.30 – 14.00 Uhr

BEGRÜSSUNGSKAFFEE

14.00 – 14.30 Uhr

BEGRÜSSUNG: PAULINE LIESEN UND CHRISTINE KNÖDLER

14.30 – 15.30 Uhr

ANNE LEICHTFUSS, ANNE LISA PLETTENBERG / LEICHTERMACHEN: SPRACHE IST FÜR ALLE DA. EIN TÜRÖFFNER

Wer liest Literatur in Leichter Sprache? Bietet sie sich auch für Bilder an, für Bilderbuch-Texte? Und warum gibt es so wenig davon? Anne Leichtfuß erzählt von Institutionen, die sich auf den Weg machen, von Berührungsängsten, den Bedarfen der Zielgruppe und davon, was es braucht, damit mehr Menschen begeisterte Leser*innen und Betrachter*innen werden. Anna-Lisa Plettenberg, Autorin des Magazins Ohrenkuss, liest Texte von Menschen mit Down-Syndrom übers Lesen, über fantastische Geschichten und über Leichte Sprache.

15.30 – 16.30 Uhr

ALEA HORST / ÖFFENTLICHMACHEN: HINSCHAUEN. DOKUMENTIEREN. EIN DRAHTSEILAKT

2016 ging die Fotografin Alea Horst als ehrenamtliche Nothelferin nach Lesbos. Das hat ihr Leben verändert. „Die Menschen werden unsichtbar gemacht“, sagt sie. Dagegen fragt und fotografiert sie an. Fotografie dokumentiert und konfrontiert. Sie ist eine besondere Form der Bildsprache. Sie ist Momentaufnahme. Sie könnte flüchtig sein – Alea Horst macht die Konsequenzen von Krieg und Flucht haltbar. Sie berichtet von ihrer Arbeit und von ihren Erfahrungen vor Ort. Kinder schauen uns an. Schauen wir zurück?

16.30 – 18.30 Uhr

BARBARA YELIN / MITMACHEN: ZWISCHENRÄUME. FREIRÄUME. EIN WORKSHOP

Wie können Bild-Künstler*innen auf die dringenden Fragen dieser Zeit reagieren, welche Botschaften haben sie – und sind die Fragen selbst produktiv im Denk- und Schaffensprozess? Können Bilder, Bücher, Kommentare überhaupt zu Erkenntnis, Haltung, Engagement auffordern, ohne zu bevormunden? Ist das dann Kunst plus politische Agenda – oder ist alle Kunst politisch? Wir werden mit Sätzen, Fragen, Zeichnungen, Soundwords und Leerstellen arbeiten, die wir austauschen, konfrontieren, collagieren. Durch die ständige Bewegung entstehen gezeichnete Essays, die Fragen neu aufwerfen, Worte neu setzen und neue Verbindungen schaffen.

18.30 – 19.30 Uhr

ABENDESSEN

19.30 Uhr

ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG „10 JAHRE SERAFINA. EIN JUBILÄUM“

Zudem stellen wir den Internationalen Bilderbuchwettbewerb PiCTURE THiS! vor, mit den Gewinner*innen von 2024.

Samstag, 14. September 2024

10.00 – 11.00 Uhr

BARBARA YELIN / SICHTBARMACHEN: BILDER FINDEN FÜR DAS UNSAGBARE. EINE AUFGABE

Mit ihren Graphic Novels hat Barbara Yelin Maßstäbe gesetzt. Kann Zeichnen im Dialog mit Zeitzeug*innen eine Sprache für Erinnerung und Auseinandersetzung sein? Initiieren Illustrationen gegen das Vergessen Erkenntnisprozesse? Anhand der Entstehung von Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung und anderen aktuellen Arbeiten verdeutlicht Barbara Yelin ihren Zugang zu der Erzählung von Geschichte und Gegenwart. Denn Zeichnen ist Forschen. Forschen ist Erinnerung. Erinnerung ist Zukunft.

11.00 – 12.30 Uhr 

MERAV SALOMON / ERFAHRBARMACHEN: WENN WORTE NICHT MEHR ZÄHLEN. ILLUSTRATOR*INNEN UND ILLUSTRATION IN ZEITEN DES KRIEGES

Als israelische Illustratorin hat Merav Salomon eines gelernt: „Krieg ist furchtbar, Krieg ist zerstörerisch, Krieg ist grausam und dumm, Krieg ist extrem chaotisch, Krieg ist unmöglich zu begreifen. Und Krieg ist der Himmel der Klischees.“ Monatelang kämpfte sie gegen die Justizreform der Netanjahu-Regierung an. Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 konnten Worte nicht mehr ausdrücken, was vor sich geht. Es sind die Illustrationen, die inmitten dieser Verwüstung zu einem Ventil wurden, um Schmerz, Verwirrung, Wut, Frustration und Hoffnung auszudrücken. Wie das geht? Merav Salomon macht es vor.

12.30 – 13.30 Uhr

MITTAGESSEN

13.30 – 14.30 Uhr

LUCIA ZAMOLO / SPÜRBARMACHEN: VOM PRIVATEN INS POLITISCHE. EIN DREHEN UND WENDEN

Politisch klingt nach etwas Großem, doch wie beginnt ein Gespräch darüber? Ausgehend von persönlichen Erfahrungen geht Lucia Zamolo (meist) unbequemen Alltagsthemen auf den Grund. Es geht um Tampons, griechische Denker, Zeugnisse, Radiohits. Um Feminismus, Identität, Patriarchat, Kapitalismus, Gesellschaftskonstrukte – wenn man so will. Tagebuchartig, in schnellem Strich, werden Klischees auf den Kopf gestellt, Perspektiven gewechselt, Tabus hinterfragt. Das Ziel: Die Lesenden anzustecken. Und das ist dann doch politisch, oder?

14.30 – 15.30 Uhr

BEWUSSTMACHEN – BEWUSST MACHEN: BRAUCHEN WIR ENGAGIERTE BÜCHER?

Diskussionsrunde mit der Verlegerin Tanja Raich und weiteren Referent*innen des Workshops. Moderation: Christine Knödler

Bilderbücher sind heute vielseitig und vielfältig. Sie machen relevante Themen zugänglich, und das von Anfang an. Aber auch für alle? Menschenrechte, Umwelt, Diversität, Toleranz, Freiheit sind nur einige der Schlagworte. Stehen sie der Freiheit der Kunst und der Kindheit im Wege? Was treibt die Macher*innen um? Was müssen sie beachten? Was wollen wir sehen? Zwischen Zumutung, Ermutigung, Fördern, Fordern, Überfordern, Provozieren, Polarisieren, Politisieren, Pädagogisieren sind Grenzen fließend und Spielräume offen.

15.30 – 16.00 Uhr

BESSERMACHEN: WIE GEHT DAS?

Eine Bestandsaufnahme nach dem Noch-mehr-Denken. Ein Ausblick nach dem Hinschauen. Eine Abschlussrunde mit offenem Ausgang.

ANMELDUNG / TEILNAHMEGEBÜHR

Die Teilnahmegebühr beträgt pro Person 120 € (Studierende ermäßigt 100 €), darin enthalten sind die Kosten für den Workshop sowie ausgewählte Getränke wie Kaffee, Tee und Wasser. Für Anfahrt, Mahlzeiten und Unterkunft in Troisdorf sorgen die Teilnehmer*innen selbst. 

Auf Nachfrage mailen wir Ihnen gern eine Liste der Hotels in und um Troisdorf zu. Für Möglichkeiten, auf dem Burghof zu Mittag bzw. zu Abend zu essen, ist gesorgt.

Die Anmeldung zum Workshop erbitten wir bis spätestens 25.08.2024 per E-Mail oder telefonisch an:

STIFTUNG ILLUSTRATION

℅ Bilderbuchmuseum Troisdorf

Burg Wissem, 53840 Troisdorf

Frau Anna Kleine

+49 2241 900-423

Der 15. Workshop der Stiftung Illustration findet vom 13.9. bis zum 14.9. im Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf statt. Die Teilnehmerzahl ist aus räumlichen Gründen begrenzt. Die Bearbeitung erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Bitte beachten Sie, dass Ihre Anmeldung erst nach Zahlungseingang der Teilnahmegebühr verbindlich wird.

Nach Zahlungseingang erhalten Sie eine Anmeldebestätigung. Für Absagen ab einer Woche vor der Veranstaltung erheben wir eine Stornogebühr in Höhe von 50 % der Teilnahmegebühr.

BANKDATEN

Empfänger: Stiftung Illustration; Verwendungszweck: Workshop / Stiftung Illustration 2024; Intern. Bank Account Number (IBAN): DE68 3705 0299 0002 0002 02 SWIFT-BIC: COKSDE33XXX

Hier finden Sie das Programm des Workshops und Informationen über die Referent*innen als PDF zum Download.

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