Aktuelle Ausstellungen

13. September 2024 - 17. November 2024

10 Jahre Serafina - Der Nachwuchspreis für Illustration feiert sein 10-jähriges Jubiläum

Seit dem Jahr 2009 zeichnet die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. auf Initiative von Paul Maar neue Illustrationstalente auf dem deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarkt mit dem Förderpreis Serafina aus.

2011 und 2012 konnten mit Unterstützung der Märchen-Stiftung Walter Kahn ein Sonderpreis „Märchenbilderbuch“ und im Jahr 2014 zusätzlich ein Stipendium „Märchenillustration“ verliehen werden. Im Jahr 2014 wurde der Preis durch die Mediengruppe Pressedruck und dem Verlag der Augsburger Allgemeine ausgebaut und mit 2.500,- Euro dotiert.

Der Preis wird von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Buchmesse und dem Börsenblatt vergeben. Weitere Unterstützer sind die Akademie Faber-Castell, das Eselsohr – Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien, das katholische Medienhaus Sankt Michaelsbund sowie das Struwwelpeter-Museum, Frankfurt a.M. Ziel der Jury ist es, aus den jährlichen Einreichungen fünf Buchwerke zu nominieren, um eines schließlich auf der Frankfurter Buchmesse mit einer „Serafina“ zu küren. Bei der „Serafina“ handelt es sich um eine kleine Porzellan-Giraffe, die als Preisfigur dem jeweiligen Gewinner / der jeweiligen Gewinnerin öffentlich übergeben wird. 

Heute ist der Preis der „Serafina“ ein in der Illustrationsszene hoch anerkannter Nachwuchspreis, denn er steht für herausragende Qualität innerhalb der Sparte Illustration. 

Die Ausstellung zeigt alle Preisträger*innen der letzten Jahre und gewährt einen Blick auf die Nominierten des laufenden Jahres.

Stilisierter Giraffenkopf


29. September 2024 - Ende Januar 2025:

Eine Torte für Thé Tjong-Khing - Ein Leben für die Kunst

Als „großes Werk der Kleinigkeiten“ feierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung das Bilderbuch Die Torte ist weg! (Moritz Verlag, 2006) des Illustrators Thé Tjong-Khing. Tatsächlich sind es gerade diese Torten-Bücher, von denen in den folgenden Jahren noch vier weitere erschienen sind, die den Künstler in Deutschland sehr bekannt machten.

Als Thé Tjong-Khing den Einfall zu seinen mehrfach preisgekrönten Wimmel-Torten-Büchern hatte, war er schon über 70 Jahre alt. Geboren wurde er 1933 als Kind einer chinesischen Familie auf der Insel Java im damals niederländisch besetzten Indonesien. Gegen den Willen seines Vaters studierte er Kunst und setzte sein Studium ab 1956 an der Amsterdamer Kunstgewerbeschule in den Niederlanden fort. Nur kurze Zeit später wurde er als Zeichner im Studio von Marten Toonder, der wichtigsten Produktionsstätte für Comics und Trickfilme, eingestellt.

Letztendlich war es aber die damals schon sehr bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin Miep Diekmann, die 1973 Thé Tjong-Khing einem weiteren anderen Bild-Genre zuführte: Er illustrierte ihr neuestes Kinderbuch Total Loss, weetjeweel, welches in den Niederlanden große Beachtung erfuhr. Und schon setzte der Erfolg ein:

Thé Tjong-Khing erhielt in den darauffolgenden Jahren so viele weitere Aufträge für Buchillustrationen, dass er sich ab 1975 als Illustrator selbstständig machen konnte. Seitdem hat er zahlreiche Bücher sehr renommierter Autor*innen mit Bildern versehen. Die preisgekrönte Vos en Haas-Reihe gehört dabei zu seinen populärsten Werken in den Niederlanden.

Thé Tjong-Khing erhielt als einziger Künstler der Niederlande dreimal den „Gouden Penseel“. Er wurde mehrfach für den Deutschen Jugendliteraturpreis, für den Astrid Lindgren Memorial Award und für den Hans Christian Andersen Award, den Nobelpreis für Illustrationskunst, nominiert. 2010 erhielt er den Max Velthuijs-Preis für sein Lebenswerk.

Eine fröhliche Tiergesellschaft sitzt an einem Tisch im grünen und isst Torte
Thé Tjong-Khing: Torte für alle! Moritz Verlag, Frankfurt a.M. 2023 (Ausschnitt).


Coming soon:

Bei euch wimmelts wohl!

Eine Mitmachausstellung rund um das Bilderbuch

Wimmelbücher sind einfach wunderbar – sie zelebrieren in ihrer Bilderflut eine Art gewolltes Chaos, zeigen Alltagszenen und kleine Geschichten und laden zum Staunen, Fantasieren, Neuentdecken und Wiedererkennen ein. Gewimmelt wird überall – im Wald, auf der Polizeiwache, in der Stadt oder auch im Märchen. Überall finden sich vielfältige Bildwelten, die es zu erkunden gilt. Wimmelige Bilder sind nicht neu und schon seit dem Mittelalter bekannt. So entdeckt man eine Fülle an Kinderspielen zum Beispiel auf dem gleichnamigen Werk von Pieter Bruegel dem Älteren (1560).

Hierzulande wird Ali Mitgutsch als „Vater des Wimmelbuchs“ bezeichnet, seine ab 1968 erschienenen wuseligen Bilderbücher kennt nahezu jedes Kind. Rotraut Susanne Berner, die ihre Wimmlinger Protagonist*innen seit 2003 durch alle Jahres- und Tageszeiten schickt, gab dem Wimmelbuch ein neues Bild- und Erzählkonzept und öffnete es damit Leser*innen unterschiedlichen Alters. Dennoch ist das Wimmelbilderbuch kein rein deutsches Phänomen: Wer hat nicht schon einmal den mit einer Brille, einem gestreiften Shirt und einer Pudelmütze bekleideten Weltenbummler „Walter“ auf einem der detailreichen Bildern des Briten Martin Handford gesucht – und auch gefunden?

Wimmelbilder sprechen für sich und ermöglichen eine aktive und lebendige Auseinandersetzung der Kinder mit den dargestellten Szenen, weshalb sie meist ohne viel Text auskommen und zu einem regen Austausch beim gemeinsamen Betrachten einladen.

Im Rahmen einer großen Mitmachausstellung nimmt sich das Bilderbuchmuseum dem Phänomen „Wimmelbilderbuch“ an. Gezeigt werden Klassiker des Wimmelbilderbuchs sowie verschiedene aktuelle Interpretationen traditioneller Wimmelbuchthemen und –szenerien oder auch ungewöhnliche Wimmeleien sowie wichtige Themen wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit, Diversität und die Darstellung einer vielfältigen Gesellschaft. Genauso wuselig wie auf den Bildern wird es auch in der Ausstellung – viele Mitmach- und Kreativstationen laden dazu ein, in Wimmelbuchszenen einzutauchen und hier selbst aktiv zu werden.

Wuselige Spielzeugladenszene mit vielen Kindern
Eva Scherbarth: Komm heraus und spiel mit uns. Maier, Ravensburg 1987.
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