Seniorenschreibwerkstatt

Die Seniorenschreibwerkstatt Troisdorf wurde im Jahr 1990 von der Journalistin und Stadtpolitikerin Frau Dr. Geerte Murmann ins Leben gerufen. In einer Zeit, als die Idee der Schreibwerkstätten noch nicht verbreitet war, hatte sich Frau Dr. Murmann vorgenommen, nach ihrem Erwerbsleben mit einer Gruppe von Senior*innen Erlebtes aufzuschreiben – erstens um älteren Menschen ein kreatives Freizeitangebot zu machen und zweitens, um die persönlichen Erfahrungen der Kriegsgeneration für kommende Generationen schriftlich festzuhalten.

Seit den Jahren ihres Bestehens konnte sich die Seniorenschreibwerkstatt immer wieder erneuern. Und es gab viel zu erleben. Im Turnus von etwa vier Jahren gab die Schreibwerkstatt – finanziell unterstützt von der Troisdorfer Altenhilfe – Broschüren mit den gesammelten Texten und Gedichten der Gruppe heraus. Außerdem fanden jährlich Ausflüge und Lesungen statt. In einem Projekt im Jahr 2012 trafen sich die Schreibwerkstattsmitglieder mit ehemaligen Gastarbeiter*innen und schrieben gemeinsam Ereignisse aus ihren Lebensgeschichten auf, die danach in der Broschüre „Bunte Welten“ veröffentlicht wurden. Darüber hinaus fuhr die Gruppe zweimal nach Bonn zu LoCom, wo sie mit ihren Texten zwei Sendungen für das Bürgerradio aufnahm.

Als Frau Dr. Murmann im Jahr 2000 starb, übernahm Herr Wilhelm Kuhla, selbst Mitglied der Gruppe, die Leitung. 2006 übergab er diese aus Altersgründen an Frau Kirsten Bentlage.
Seitdem änderte sich die Herangehensweise vom eher schulischen hin zum freien Schreiben, das durch Schreibspiele und Übungen angeregt wird. Auf dieser Basis steht die Schreibwerkstatt allen offen, die sich als Autor*innen versuchen, eigene Erfahrungen mit dem Schreiben machen und sich von anderen Teilnehmer*innen zu Neuem inspirieren lassen wollen.

Nachdem die Schreibwerkstatt viele Jahre lang im Agnes-Klein-Zentrum am Wilhelm-Hamacher-Platz stattgefunden hat, trifft sie sich seit Anfang 2020 alle zwei Wochen freitags in Haus Oberlar in der Marienstraße 1a.