iHK-Innenstadt Einführung
Planungsbereich Innenstadt
Einführung
Stand: 18.07.2017
Integriertes Handlungskonzept – Was ist das?
Das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt bildet die Klammer für alle städtebaulich relevanten Maßnahmen in der Innenstadt, die seit 2013 zur Attraktivierung und Erneuerung der Innenstadt durchgeführt werden bzw. bis 2020 zur Durchführung vorgesehen sind. Darüber hinaus enthält das Handlungskonzept unbefristet laufende Maßnahmen und Maßnahmen mit einer längerfristigen Perspektive nach 2020.
Grundlegende Merkmale integrierter Handlungskonzepte sind die Einbeziehung aller relevanten Fachplanungen (Städtebau, Bildung und Soziales, Kultur, Wirtschaft und Beschäftigung, Ökologie) sowie die Umsetzungsorientierung. Dies bedeutet, dass das Konzept alle relevanten Themen umfasst, die für die Innenstadtentwicklung von Belang sind und in der Abwägung der Umsetzungsmöglichkeiten konkrete Projektvorschläge unter Berücksichtigung der Zeitplanung und Finanzierung liefert. Wie alle städtebaulichen Rahmenplanungen stellt auch das Integrierte Handlungskonzept ein informelles, also nicht direkt rechtswirksames Planungsinstrument dar.
Das Konzept bildet die Grundlage für weitere städtebauliche Planungen: Flächenplanungen wie Bebauungspläne und Satzungen oder auch Objektplanungen etwa für Freianlagen oder Verkehrsanlagen. Darüber hinaus gibt das Integrierte Handlungskonzept einen verlässlichen Rahmen für private Investitionen. Es ist Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln nach den Förderrichtlinien der Stadterneuerung des Landes Nordrhein-Westfalen, die gemäß Beschluss des Rates vom 18.09.2012 und der förmlichen Festlegung des Untersuchungsgebietes als Stadtumbaugebiet für einen Teil der Maßnahmen für die jährlichen Städtebauförderungsprogramme beantragt werden. Zurzeit gilt das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt in der vom Rat am 16.12.2014 beschlossenen Fassung der "Fortschreibung November 2014".
Projektgebiet
Das Untersuchungsgebiet für das integrierte Handlungskonzept Innenstadt und das Stadtumbaugebiet sind in der Abgrenzung identisch. Die Grenzen sind so gefasst, dass alle für eine gezielte Weiterentwicklung der Innenstadt bedeutenden Teilbereiche im Gebiet liegen. Bei der Abgrenzung sind verschiedene räumliche und sachliche Schwerpunkte berücksichtigt worden. So hängt die Attraktivität der Innenstadt Troisdorf nicht nur von der Angebotsstruktur von Handel, Gastronomie und Kultur ab, sondern in hohem Maße auch von einer guten verkehrlichen Erreichbarkeit. Auch das Wohnungsangebot in der Innenstadt selbst ist ein wichtiger Faktor für die Vitalität der Troisdorfer Innenstadt. Daher wurde eine relativ weitreichende Abgrenzung des Untersuchungsgebiets vorgenommen, die auch die umliegenden Wohngebiete und die seit der Stadtsanierung in den 1980er Jahren an den Gebietsrand verlegte Bundesstraße B 8 mit beinhaltet.
Ein besonderes Entwicklungspotenzial bietet der ehemalige Haupteingangsbereich des Dynamit Nobel-Konzerns am Ende der Kölner Straße mit dem als Rathaus umgenutzten zuletzt von Dynamit Nobel errichteten Verwaltungsgebäude und dem von Grünflächen umgebenen Dynamit Nobel-Verwaltungsgebäude aus dem Jahre 1956. Aufgegebene Werksparkplätze und von altem Baubestand freigelegte frühere Betriebsflächen bilden hier eine großflächige Entwicklungsreserve unmittelbar am Eingang zur Innenstadt. Im Bereich Ohmstraße sind ehemals klein-gewerblich genutzte Flächen brach gefallen und bilden einen weiteren baulichen Entwicklungsschwerpunkt im westlichen Bereich der Innenstadt. Beiderseits der „oberen“ Kölner Straße, vor dem Beginn der Fußgängerzone, befinden sich weitere aufgegebene Gewerbestandorte, die neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffneten. Im Zentrum der Innenstadt entstand am Wilhelm-Hamacher-Platz nach dem Abbruch des Bürgerhauses die "Galerie Troisdorf" als neue Einkaufspassage. Deren Fertigstellung Ende 2013 gab den Anstoß für städtebauliche Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen im Umfeld, insbesondere der Umgestaltung der Fußgängerzone.
Anlass und Ziel der Planung
Die Innenstadt von Troisdorf befindet sich insbesondere im westlichen Bereich in einer Umbruchsituation. Die Nachnutzung ehemaliger innenstadtnaher Gewerbeflächen ist im Bereich Poststraße / Stationsweg ebenso eingeleitet wie auf den ehemaligen Parkplatz- und Betriebsflächen von Dynamit Nobel im Bereich Kaiserstraße / Ravensberger Weg. Durch geänderte Verkehrsführungen sowohl im Bereich Kaiserstraße als auch im Bereich Poststraße haben sich neue Flächenpotenziale und Gestaltungsmöglichkeiten ergeben ohne Zerschneidungen durch Hauptverkehrsstraßen. So ist die während der städtebaulichen Sanierung in den 1980er Jahren geschaffene Innenstadtumgehung für die B 8 im Bereich der westlichen Innenstadt 2016 vollendet worden.
An der Kölner Straße ist das seinerzeitige Werks-Casino der Dynamit Nobel abgebrochen worden. An dessen Stelle ist die 2014 fertiggestellte neue Stadthalle mit einer neuen Platzgestaltung im näheren Umfeld errichtet worden. Die Stadthalle hat das abgebrochene Bürgerhaus ersetzt, das dort im unmittelbaren Stadtzentrum am Wilhelm-Hamacher-Platz der "Galerie Troisdorf" Platz gemacht hat, um die Attraktivität der Innenstadt als Einzelhandelsstandort zu stärken. Ergänzend wird die Erneuerung und Modernisierung der über 25 Jahre alten Fußgängerzone bis 2018 abgeschlossen, die im Bereich der befahrenen Flächen erhebliche Schäden aufwies. Die bereits aktuell zur nachhaltigen Erneuerung und Attraktivitätssteigerung des Troisdorfer Zentrums eingeleiteten Maßnahmen zeigen die gegenseitige Verzahnung der Maßnahmen im Sinne einer städtebaulichen Entwicklungsaufgabe. Die erheblichen Anstrengungen sind notwendig, damit sich die Troisdorfer Innenstadt gegenüber der regionalen Konkurrenz mit den Zentren der mittelgroßen Nachbarstädte in geringer Entfernung und der Nähe zu den Oberzentren Köln und Bonn behaupten kann. Ziel der Maßnahmen ist es insbesondere, dass sich die zunehmenden Kaufkraftabflüsse nicht weiter verstärken. Darüber hinaus soll die Attraktivität der Innenstadt als Wohnstandort und Arbeitsstätte, insbesondere des Dienstleistungsgewerbes, nachhaltig gestärkt werden, um eine stabile, standortgerechte Nutzungsstruktur dauerhaft zu gewährleisten.
Maßnahmenübersicht
Folgende Maßnahmen werden im Integrierten Handlungskonzept „Innenstadt Troisdorf“ im Rahmen des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ als möglicherweise förderfähig mit nachstehender Priorität benannt :
Handlungsfeld A: Stärkung von Einzelhandel und Wirtschaft
- Marketingmaßnahmen A 8, A 9, A 10 (begleitende Maßnahmen)
Handlungsfeld B: Wohnstandort Innenstadt
- Aufwertung des Gebäudebestandes B 8 (begleitende Maßnahmen)
- Qualitätssteigerung wohnungsbezogener Freiflächen B 9 (begleitende Maßnahme)
Handlungsfeld C: Entwicklung des öffentlichen Raumes
- Festplatz an der neuen Stadthalle C 1 (Priorität I 2013 bis etwa 2015)
- Stadtplatz vor dem Rathaus C 2 (Priorität I 2013 bis etwa 2017)
- Teilerneuerung obere Kölner Straße C 3 (Priorität I - erstellt)
- Erneuerung Fußgängerzone Kölner Straße C 4 (Priorität II 2013 bis etwa 2020)
- Erneuerung Alte Poststraße C 5 (Priorität II 2018)
- Erneuerung westl. Fußgängerbereiche Am Bürgerhaus und Poststr. C 6 (Priorität I/II - teilerstellt)
- Konzept „Spielen in der Innenstadt“ C 7 (Priorität I/II 2015)
- Erneuerung des Fischerplatzes (C 10) (Priorität I 2016)
- Neuordnung und gestalt. Aufwertung Pfarrer-Kenntemich-Platz C 11 (Priorität III nach 2020)
- Neuordnung und gestalt. Aufwertung Römerplatz C 12 (Priorität III nach 2020)
- Aufwertung der historischen Straßenzüge im Bereich St Hippolytus C 13 (Priorität III nach 2020)
- Umgestaltung des Kirchvorplatzes St. Hippolytus C 14 (Priorität II bis etwa 2020)
- Öffnung des historischen Friedhofs St. Hippolytus C 15 (Priorität III nach 2020)
- Sukzessive Umrüstung der Straßenleuchten auf LED-Beleuchtung C 16 (im Rahmen der Umbaumaßnahmen)
- Sukzessive Umsetzung des Lichtkonzeptes C 17 (im Rahmen der Umbaumaßnahmen)
- Einrichtung eines Leitsystems für Fußgänger C 18 (im Rahmen der Umbaumaßnahmen)
- Umbau des Ursulaplatzes C 19 (Priorität II bis 2020)
- Fußgängerbrücke zwischen Heimbachstraße und Burgplatz C 20 (Priorität II bis 2020)
Handlungsfeld D: Pflege des Stadtbildes
- Pflege u. Erhalt der denkmalrelevanten Geschäftsgebäude u. der Schaufenstergestalt D 2 (begleitende Maßnahme)
- Pflege u. Erhalt er denkmalrelevanten Wohnhäuser D 3 (begleitende Maßnahme)
- Erneuerung von Fassaden zum historischen Erscheinungsbild D 4 (im Rahmen der Umbaumaßnahmen)
Handlungsfeld E: Kulturelle und soziales Leben
- Neubau einer Stadthalle gegenüber dem Rathaus E 1 (erstellt)
- Nachnutzungskonzept Viktoriaschule E 2 (Priorität II - erstellt)
- Konzept „Kunst in der Innenstadt“ E 4 (Priorität II-III parallel Erneuerung Fußgängerzone)
- Fassadensanierung Herrenhaus Burg Wissem E 5 (Priorität I (2015 - 2017)
- Energetische Sanierung des Schulgebäudes Realschule Heimbachstraße E 6 (Priorität II 2018 - 2020)
- Energetische Sanierung und Instandsetzung des Rathauses E 7 (Priorität II bis 2020)
Handlungsfeld F: Mobilität
- Verlängerung u. Umbau Kronenstraße F 1 - erstellt
- Neubau einer inneren Haupterschließung für den Dienst- und Gewerbepark Kronenstraße F 2 - erstellt
- Verlängerung der Poststraße F 3 - erstellt
- Umwidmung Bundesstraße B8 F 4 - Priorität I bis etwa 2016
- Umbau Ravensberger Weg F 5 (Priorität II ab 2018)
- Umbau Stationsweg F 6 (Priorität II ab 2018)
- Umbau Paul-Müller-Straße F 7 (Priorität II bis etwa 2020)
- Umbau Ohmstraße F 8 (Priorität II bis 2020)